Kanelbullar, männliche Rindvieh und Kriminalbeamte... alles Bullen?

Definitiv! Doch hinter unserer Bulle versteckt sich weder eine Zimtschnecke aus einem blau-gelben, schwedischen Möbelhaus, noch ein wildgewordener Stier oder gar ein gesetzestreuer Polizist. Als Bulle wurden im Mittelalter zunächst wichtige Sachverhalte definierende Urkunden und später dann päpstliche Erlässe bezeichnet. Auch in der Richental-Chronik über das Konstanzer Konzil findet sich ein Hinweis auf einen solchen Erlass:

„Diß ist die bull, die der bapst sant, die ich sigelt innen sach“

Die hier genannte Bulle wurde von Papst Johannes XXIII entsandt um ganz Europa zum Konzil nach Konstanz zu laden. Doch woher kommt die Bezeichnung „Bulle“? Wohl kaum von einem Nutztier! Oder etwa doch? Lateinisch bulla bedeutet (Wasser)Blase. Weitere, geläufige Übersetzungen sind Buckel, Knopf und kapselförmiges Amulett. Mit dem Lauf der Jahre wandelte sich die Übersetzung zur mittellateinischen Bedeutung: Siegel, welches von einer Metallkapsel verziert vor Wasser geschützt werden sollte.

Achja: Bullen werden immer seltener (gemeint sind hier die päpstlichen!). Die letzte wurde 1998 von Papst Johannes Paul II erlassen.

Über Besuche in unserem Büro an der Marktstätte in Konstanz freuen wir uns immer, Kanelbullar sind besonders willkommen ;)

Alles Bullen?