Vortrag von Rabbiner Tovia Ben Chorin

Seit jeher genossen Frauen in der jüdischen Tradition Anerkennung und Wertschätzung. Dennoch waren die Frauen bis ins 19. Jahrhundert unter der Aufsicht der Männer. Die Männer hatten die Verantwortung für sie. Männer bestimmten, wann eine Frau rein und wann sie unrein ist. Männer definierten ihre Rechte und ihre Pflichten und legten fest, wann sie zu beten hatten und wann sie davon befreit waren. Die Wende kam mit der Aufklärung des 19. Jahrhunderts. Da gründete sich in Deutschland das Reformjudentum und danach in den USA die konservative Bewegung. In diesen alternativen Richtungen hat man die Gleichberechtigung von Mann und Frau anerkannt und sie wird seit 200 Jahren verwirklicht. Das orthodoxe Judentum gründet sich auf die traditionellen Ansätze und ist gezwungen, in der Neuzeit Kompromisse zu schließen. Der Vortrag wird die Entwicklung ab der biblischen Zeit über Midrasch und Talmud bis zur Gegenwart beschreiben.

Nach dem Vortrag können Fragen gestellt werden und Teilnehmer können gegebenenfalls auch kurz andere Positionen darlegen. Der Vortrag wendet sich an alle Männer und Frauen.

Rabbiner Tovia Ben Chorin ist Rabbiner der Jüdischen Gemeinde zu Berlin sowie Dozent des Abraham-Geiger-Kollegs, Ausbildungsinstitut für Rabbiner/Rabbinerinnen, Kantoren/Kantorinnen.

Sonntag, 9. Juni 2013
11.00 - 13.00 Uhr
Astoria-Saal, Katzgasse 7, Konstanz
Eintritt frei.