Bund fördert Landesausstellung zum Konziljubiläum mit 150.000 Euro

Als herausragendes Ereignis auf dem Weg zur Reformation fördert der Bund das 600jährige Jubiläum des Konstanzer Konzil 2014 bis 2018. Andreas Jung, Bundestagsabgeordneter für den Wahlkreis Konstanz, informierte Anfang dieser Woche in einer Pressemitteilung, dass die Große Landesausstellung „Das Konstanzer Konzil. Weltereignis des Mittelalters 1414 bis 1418“ aus den Mitteln des Förderprogramms „Reformationsjubiläum 2017“ mit 150.000 Euro unterstützt wird. Das Badische Landesmuseum Karlsruhe zeigt in der Ausstellung unter anderem den religionsge-schichtlichen Weg von John Wiclif über Jan Hus, Hieronymus von Prag und das Konstanzer Konzil bis hin zur Reformation.

„Die einflussreichsten Fürsten und Theologen sowie die Gesandtschaften, die von Lissabon bis Konstantinopel, von Uppsala bis Damaskus, ja sogar aus Äthiopien angereist waren, machten Konstanz von 1414 – 1418 zum Zentrum der gesamten Christenheit“, so Prof. Dr. Harald Siebenmorgen, Direktor des Badischen Landesmuseums. „Dieses damalige Weltereignis in einer Ausstellung am historischen Originalschauplatz mit allen modernen technischen Anforderungen wiederaufleben zu lassen, ist eine gewaltige Aufgabe. Umso mehr freuen wir uns über die finanzielle Unterstützung, die die Erkenntnis zum Ausdruck bringt, dass das Konstanzer Konzil wesentlich beitrug zum epochalen Umbruch vom Mittelalter zur Renaissance.“
„Der Reformstau, den das Konstanzer Konzil trotz seines „gelungen“ zu nennenden Ausgangs hinterlassen hat, bildete den Ausgangspunkt zu einer erneuten Bewegung, die 100 Jahre später in die Reformation mündete. Mit der Person des Jan Hus, der während des Konzils auf den Scheiterhaufen geführt wurde, identifizierten sich die Reformatoren in besonderem Maß. Die Große Landesausstellung schlägt diesen Bogen vom Konzil zur Reformation. Dank der großzügigen Förderung durch den Bund ist es möglich, die hierzu nötigen Recherchearbeiten durchzuführen und den Exponaten eine ihrer Bedeutung würdige Präsentation zu geben.“ – so die Kuratorin der Ausstellung Frau Dr. Karin Stober.
Die große Bedeutung, die das Konstanzer Konzil und die Landesausstellung auf Bundesebene spielen, spiegelt sich auch in der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten Joachim Gauck für die Ausstellung wider.

Das Konstanzer Konzil führte unterschiedliche europäische Geisteshaltungen am Vorabend der Reformation zusammen und gab Impulse, die Europa noch heute prägen. Das Konziljubiläum 2014 bis 2018 vermittelt mit vielfältigen Veranstaltungen grundlegende Kenntnisse, die zum Verständnis der Reformation als europäisches Ereignis wichtig sind. Ruth Bader, Geschäftsführerin der Konzil-stadt Konstanz, dankte Andreas Jung für sein Engagement in Berlin. Im November vergangenen Jahres hatte er gemeinsam mit Oberbürgermeister Uli Burchardt bei Kulturstaatsminister Bernd Neumann im Bundeskanzleramt für die Unterstützung des Konziljubiläums geworben. „Die Entscheidung von Staatsminister Bernd Neumann, das Konziljubiläum und die Landesausstellung
zu fördern, zeigt, dass das Konstanzer Konzil nicht nur von herausragender regionaler Bedeutung ist, sondern ein Ereignis, das deutsche und europäische Geschichte geschrieben hat! Wir freuen uns, auch 2014 bis 2018 wieder Europa in Konstanz begrüßen zu dürfen, um gemeinsam Gegenwart und Zukunft zu gestalten.“