Freitag, 14. März, 20 Uhr, Foyer der Spiegelhalle, Hafenstrasse, Konstanz

Jan Hus – schon mal gehört? Durch das Jubiläum des Konstanzer Konzils, das die Stadt von 2014 bis 2018 begeht, ist der Theologe und Professor, der an der Prager Karlsuniversität lehrte, wieder stärker in das öffentliche Interesse gerückt. Schließlich forderte er hundert Jahre vor Martin Luther eine grundlegende Erneuerung der Kirche, predigte in der Landessprache (nicht wie bis dahin üblich lateinisch), setzte sich dafür ein, dass die Gläubigen das Abendmahl in beiderlei Gestalt (Brot und Wein, der bis dahin nur dem Klerus vorbehalten war) empfing und erregte so das Missfallen der Kirchenoberen. Im kulturellen Gedächtnis sind aber nicht so sehr seine Thesen und Neuerungen, als vielmehr seine Unbeugsamkeit gegenüber der Obrigkeit geblieben, die auch den eigenen Tod in Kauf nahm. Jan Hus wurde am 6. Juli 1415 aufgrund des Urteils des Konstanzer Konzils in Konstanz verbrannt, da er seine „ketzerische“ Lehre nicht widerrufen wollte.

Was wir heute besonders mit Jan Hus verbinden ist „Standhaftigkeit“ – Jan Hus war zweifelsohne eine standhafte Persönlichkeit. Was bedeutet Standhaftigkeit heute, 600 Jahre nach dem Konstanzer Konzil? Der Evangelische Kirchenbezirk Konstanz rief dazu auf, sich Gedanken über Standhaftigkeit zu machen, sich mit diesem sperrigen Begriff auseinanderzusetzen. Außerdem wurde dazu aufgerufen, Menschen, die sich in besonderem Maße durch Standhaftigkeit auszeichnen, zu nominierenden.

Aus allen eingesendeten Beiträgen entschied das Los, wer als Gewinner im Herbst ein Wochenende nach Tábor, der tschechischen Partnerstadt von Konstanz, nach Südböhmen reisen darf. Am 14. März erfolgt nun die Preisverleihung, die von szenische Sequenzen, musikalische Beiträge und Gedanken von Jan Hus umrahmt wird.

Der Eintritt ist frei – Sie sind herzlich willkommen!