John Wyclif, Jan Hus und Martin Luther sind die drei herausragenden Persönlichkeiten des Reformationsprozesses im späten Mittelalter und der frühen Neuzeit. Die erbitterten Auseinandersetzungen um den Glauben prägten den weiteren Verlauf der europäischen Geschichte bis heute. Petr Hlaváček, Gründer des Collegium Europaeum an der Prager Karls-Universität, rückt in seinem Vortrag besonders die Rolle der böhmischen Reformation des 14. bis 17. Jahrhunderts ins Zentrum des Interesses. Dabei stellt er die Frage, was den drei schicksalhaften Reformatoren Wyclif, Hus und Luther gemeinsam war.

Petr Hlaváček studierte Geschichte und Philosophie an der Karls-Universität Prag und an der Universität Bern. In den Jahren 2001 bis 2007 war er als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Geisteswissenschaftlichen Zentrum Geschichte und Kultur Ostmitteleuropas in Leipzig tätig. Seit 2008 ist er Koordinator und leitender Wissenschaftler des Collegium Europaeum, ein an der Karls-Universität und der Akademie der Wissenschaften angesiedeltes Forschungszentrum für Europäische Ideengeschichte. Seine Forschungsschwerpunkte sind die böhmische Reformation, das Franziskanertum und die Problematik der europäischen Identitätsbildung im Spätmittelalter und in der frühen Neuzeit.

„Wyclif – Hus - Luther: Eine schicksalshafte Triade der europäischen Identitätsbildung?"
Vortrag von PhDr Petr Hlaváček
Freitag, 19. September 2014, 19:00 Uhr
Konzilgebäude, Speichersaal
Eintritt 2 Euro

Eine Veranstaltung der Konzilstadt Konstanz im Rahmen der Badischen Landesausstellung „Das Konstanzer Konzil. Weltereignis des Mittelalters 1414 – 1418".