Gerechtigkeit12 - nach der Liebesbrezel werden nun weitere Projekte der HTWG-Studierenden umgesetzt

Lieber witzig statt wichtig: Das Buch »Very I Person«
Klein, gelb – und mit einem gerechten Anliegen: Im Juni ist das Buch »Very I Person« der Designstudentin Miri Lee erschienen. Der Band ist Teil der HTWG-Reihe »Designer für Gerechtigkeit« und erinnert uns auf witzige Weise daran, dass alle Menschen gleich wichtig sein sollten. Lee nimmt mit spitzer Feder den Begriff des »VIP« auf die Schippe, indem sie das »I« aus »important« durch andere Adjektive ersetzt. Heraus kommt zum Beispiel die »very invisible person« oder die »very irritating person«. Dabei steckt der Witz weniger im Wortspiel als in den herrlich ironischen Zeichnungen, die die junge Illustratorin aus Südkorea in den Mittelpunkt stellt. Betreut wurde sie von Prof. Judith M. Grieshaber. Das Buch ist zum Preis von 12€ im Handel erhältlich, bei der Konzilstadt Konstanz sowie im Sekretariat der Studiengänge Kommunikationsdesign an der HTWG (Tel.: 07531 206-853; infokd@htwg-konstanz.de). Infos auch unter: www.designerfuergerechtigkeit.de

Kunst sprengt Grenzen: Ausbildungsplätze für jugendliche Flüchtlinge gesucht
Jugendliche Flüchtlinge und Designstudenten der HTWG haben gemeinsam die Ausstellung »Grenzenlos« im Konstanzer Bildungsturm gestaltet, die bis zum 12. Juli zu sehen war. Mit visuellen künstlerischen Mitteln wurde dort umgesetzt, was Heimat und Grenzüberschreitung bedeuten. Viele Menschen haben zusammengearbeitet, um das zu ermöglichen: Beteiligt waren das Pestalozzi-Kinderdorf in Stockach-Wahlwies, wo die jugendlichen Flüchtlinge leben, die Non-Profit-Organisation ARTHELPS e.V., die Agentur Jung von Matt/Neckar, die Stadt Konstanz, die den Bildungsturm zur Verfügung stellte, und Prof. Judith M. Grieshaber von der Hochschule Konstanz mit ihren Studenten aus dem Bachelor-Hauptstudium. Nun geht das Projekt in die nächste Runde, denn die Studenten, die Patenschaften übernommen haben, suchen jetzt Ausbildungsplätze für ihre neuen Freunde aus der Fremde. Firmen, die ein Angebot machen möchten, können sich bei Kerstin Conz von der HTWG melden (kerstin.conz@htwg-konstanz.de). Einen ausführlichen Bericht über die Ausstellung gibt es unter: www.designerfuergerechtigkeit.de

Die Konstanz-App »Locator«: Wenn aus Fremden Freunde werden
Es mangelt nicht an Reiseführern für die Urlaubsregion Bodensee. Einen Mangel gibt es allerdings in anderer kultureller Hinsicht: dem der Begegnung und des Austauschs. Die Gäste bleiben in der Regel passive Besucher, die Konstanzer unter sich. Daran soll die Konstanz-App »Locator« etwas ändern. Von Studenten der Fachbereiche Kommunikationsdesign und Informatik wurde die App mit Projektleiter Prof. Jo Wickert und mit Unterstützung durch den Informatik-Professor Marko Boger entwickelt – gerade auch für die Zielgruppe junger Erwachsener. Denn sie nimmt nicht die Sehenswürdigkeiten, sondern die Menschen in den Fokus. Konstanzer können sich auf der App ein kleines Profil anlegen, ihre Interessen anklicken und ein Angebot machen. Das kann vom Museumsbesuch bis zum Strandbad reichen. Besucher, die Lust haben, die Stadt nicht nur in ihren Postkartenansichten kennenzulernen, können ihrerseits ein Profil anlegen und Interessen bekunden. Kommen beide Seiten zusammen und sind einverstanden, findet ein Treffen statt. Ansonsten kann man die Tipps der Einheimischen auch einfach digital nutzen. Kultur wird so nicht aus Büchern vermittelt, sondern von Mensch zu Mensch – vielleicht nicht immer historisch korrekt, aber jedenfalls authentisch. Die App ist Teil der Reihe »Designer für Gerechtigkeit«.
Registrierung unter: http://project.locator-app.com
Infos: www.designerfuergerechtigkeit.de

 

Bilder: ©Bettina Schröm