Nur wenige Meter von hier, am Kaiserbrunnen, erinnert ein dreiköpfiger Pfau an die Zeit der Kirchenspaltung im Mittelalter. Seit 1378 gab es zwei Päpste, einer in Rom, einer in Avignon. 1409, beim Konzil von Pisa, sollte diese Spaltung aufgehoben werden. Mit der Wahl eines dritten Papstes verschlimmerte sich die Situation jedoch noch mehr. Die Kirche war nun dreigeteilt, ganz Europa litt unter diesem Schisma.

Dieses sogenannte große Abendländische Papstschisma war vor allem dem römisch-deutschen König Sigismund ein Dorn im Auge. Im Dezember 1413 berief er gemeinsam mit einem der drei Päpste vom italienischen Lodi aus ein Konzil in Konstanz ein, das die Einheit der Kirche (causa unionis) wieder herstellen sollte. Weitere Aufgaben der Versammlung waren die Reform der Kirche (causa reformationis) und die Bekämpfung der Ketzerei (causa fidei).