Ulrich Richental zeigt Frauen in seiner Konzilschronik nur am Rande: Als Verkäuferinnen am fahrbaren Backofen und am Fischstand oder nahezu gesichtslos eingereiht in einer der zahlreichen Prozessionen. Dabei gab es durchaus Frauen, die den reibungslosen Ablauf des Konzils unterstützten. Zu ihnen zählt beispielsweise Fida Pfister, die Quartiergeberin von Jan Hus.

An Sigismunds Seite reiste seine Gattin Königin Barbara von Cilli nach Konstanz. Sie war nur kurz am Bodensee, blieb den höher gestellten Konstanzerinnen jedoch durch die Einladung zu einem Picknick in Richentals Garten im Gedächtnis. 1415 reiste Barbara zurück nach Ungarn und regierte dort im Namen Sigismunds selbstständig.

Obwohl Frauen in den Geschichtsbüchern oftmals unerwähnt bleiben, ist es heute die schöne Kurtisane Imperia, die hier im Hafen unübersehbar an das wichtigste Ereignis der Stadtgeschichte erinnert. Glaubt man dem Konzilchronisten Ulrich Richental, waren rund 700 offiziell angemeldete Prostituierte während des Konstanzer Konzils im Einsatz. Die sogenannten „Heimlichen" traute er sich nicht zu zählen...