Konzilstühle

Eine Installation von Susanne und Cornelius Hackenbracht im Rahmen des Kunstfonds Konzil 2016

Im Pfalzgarten des Konstanzer Münsters setzt sich die Kunstinstallation von Susanne und Cornelius Hackenbracht aus überlebensgroßen Stuhlskulpturen mit dem Kräftespiel auseinander, das die Begegnungen und Verhandlungen der Konziljahre 1414 – 1418 geprägt hat.

In einem Entscheidungsprozess gibt es zwei beeinflussende Phänomene: Begegnungen und Austausch einerseits, hierarchische Spannungen andererseits. Diese Dualität spiegelt sich in der Installation der Künstler wieder, die bekannt sind für ihren Werkpark im nordöstlichen Bodenseehinterland.

Die gelben Stühle sind auf einem großen Stahlgitter in unterschiedlichen Abständen zueinander positioniert. Bei der Erkundung der Installation können die Betrachterinnen und Betrachter die Aktualität der Machtspielchen wie auch der einvernehmlichen Nähe so mancher Positionen durch die Bespielung der Skulpturen erleben. Denn diese dürfen berührt, erklettert und besichtigt werden. Im öffentlichen Raum soll sich so eine Auseinandersetzung mit der zeitübergreifenden Thematik gesellschaftlicher Entscheidungsfindung entwickeln.

Hergestellt wurden sie in Kreuzlingen bei der Neuweiler AG, die das Projekt nicht nur umgesetzt, sondern auch nachhaltig unterstützt hat.

Am 19. August findet um 19 Uhr die feierliche Enthüllung der Stühle im Pfalzgarten statt, zu der jeder herzlich eingeladen ist.

Zu sehen ist die Installation bis 31. Oktober 2016, danach wandern sie grenzüberschreitend in dieSchweizer  Stadt Kreuzlingen in den Dreispitzpark.

 

Cornelius Hackenbracht ist seit seinem Studium der Architektur und der Künste freier Bildhauer und arbeitet an zahlreichen Aufträgen im privaten und öffentichen Bereich. Susanne Hackenbracht ist ebenfalls als Bildhauerin tätig, arbeitet aber hauptsächlich mit Metall. Gemeinsam haben die beiden 1998 das Kunstprojekt Neue Kunst am Ried gestartet, www.neue-kunst-am-ried.de.

 

Bild: Die Konzilstühle im Pfalzgarten © Claudia Thom