Macht-Terzett

Eine Performance von Anna Beck-Wörner, Hans Guggenheim & Claudia Wälchli im Rahmen des Kunstfonds Konzil 2016

Im Projekt "Macht-Terzett" werden am Samstag, 04.Juni 2016, drei zusammenhängende Ideen von 10 bis 17 Uhr auf der Marktstätte in Konstanz umgesetzt. Immer wird dabei die Konstanzer Bevölkerung einbezogen.

Der Projektteil "Macht der Ideen - Abtragen eines Scheiterhaufens" (Hans Guggenheim) ist an die Verbrennung von Jan Hus angelehnt. Statt einen Scheiterhaufen zu errichten, wird dieser, in Anlehnung an die Verbrennung von Jan Hus vor 600 Jahren, abgetragen. PassantInnen erhalten ein Scheit, dadurch wird der Scheiterhaufen abgebaut, das Verbrennen verunmöglicht. Es wird aufgezeigt, dass Ideen, Visionen und Träume nicht verbrannt werden können.

Der Projektteil "Macht des Geldes - Schuldenbefreiung und Schenkung" (Anna Beck-Wörner) setzt am schlechten Gewissen der SchweizerInnen an, die nach Konstanz zum Einkaufen kommen. Herr und Frau Schweizer kaufen günstig in Konstanz ein. Um sich von dieser "Schuld" zu befreien, können sie sich, in Anlehnung an den Ablasshandel des Mittelalters, frei kaufen. Für fünf Euro erhalten sie ein Schulderlass-Zertifikat. Gleichzeitig wird die Konstanzer Bevölkerung beschenkt - sie erhält eine Einladung, die Stadt St. Gallen zu besuchen und einen Gutschein für eine St. Galler Bratwurst.

Im dritten Projektteil, "Macht des Klanges - Entfliehen nicht möglich" (Claudia Wälchli) werden „Machtklänge" von Gestern und Heute neu interpretiert. In vielen Alltagssituationen werden wir durch einen Klang auf ein Ereignis aufmerksam. Zum Beispiel das Smartphone, die Ankunft einer E-Mail am PC aber auch ein Lastwagen, der rückwärts fährt. Geräuschen können wir uns nur schwer entziehen. Wie war dies vor 600 Jahren? Die Kirchenglocken gaben die Zeit an und informierten die Bevölkerung über wichtige Ereignisse. Diesen Klangszenarien werden die Passantinnen und Passanten auf sehr menschliche Weise begegnen.

 

Bilder: Die Performance auf der Marktstätte © Beck-Wörner