Daniela Frey und Claus-Dieter Hirt: Französische Spuren in Konstanz

Die Wahl eines Italieners zum Papst war für die Franzosen auf dem Konstanzer Konzil sicherlich eine Enttäuschung. Wäre es nach ihnen gegangen, wäre Pierre d’Ailly neuer Papst geworden. Nichtsdestotrotz war d‘Ailly ein bedeutender Teilnehmer des Konzils am Bodensee 1414 bis 1418. Neben ihm waren auch Guillaume Fillastre und Jean Gerson bekannte Persönlichkeiten zu Konzilszeiten. Während Fillastre und d’Ailly Teil der Kommission waren, die den Fall Jan Hus untersuchten und den böhmischen Reformatoren letztendlich verurteilten, wirkte Jean Gerson besonders im Verfahren gegen Hieronymus von Prag mit. Im Gegensatz zu d’Ailly, der noch vergeblich den Versuch unternahm, Jan Hus zu einer Rücknahme seiner Lehren zu überreden und die Gnade des Konzils zu erflehen, war Gerson Hieronymus von Prag weniger milde gestimmt. Obwohl Hieronymus seine Lehren widerrief, wollte Gerson ihm nicht glauben und trieb dessen Verurteilung voran.

Diese drei Herren aus Konzilstagen sind nicht die einzigen Franzosen, die die Geschichte Konstanz prägten. Weitere Persönlichkeiten aus dem Nachbarland und ihr Wirken auf die Konstanzer Geschichte werden in „Französische Spuren in Konstanz“ aufgeführt. Im neu erschienenen Buch der Schriftenreihe des Stadtarchivs Konstanz haben Daniela Frey und Claus-Dieter Hirt sich die Aufgabe gemacht, eben diese französischen Einflüsse zu verfolgen und sie auf sehr anschauliche Weise darzubieten. So haben sie sich auf eine Zeitreise begeben, die im Mittelalter beginnt und bis in die Gegenwart reicht und laden Sie nun ein, sie bei der Lektüre zu begleiten.

Daniela Frey und Claus-Dieter Hirt: Französische Spuren in Konstanz.  Ein Streifzug durch die Jahrhunderte, erschienen in der UVK Verlagsgesellschaft, Preis: 14,90€.

Erhältlich im Buchhandel und in der Konzilstadt Konstanz. (sn)

 

 

Daniela Frey / Claus Dieter Hirt: Französische Spuren in Konstanz