Abschlussband der Publikationsreihe "Der Thurgau im späten Mittelalter" erscheint

Die Reihe „Der Thurgau im späten Mittelalter“ bereitet vielfältige Aspekte der Alltagsgeschichte des Konstanzer Konzils auf. Nun erscheint der Abschlussband der Publikationsreihe, der sich mit den politischen und religiösen Entwicklungen des Thurgaus und des Bodenseeraums zwischen dem Konstanzer Konzil und der Reformationszeit beschäftigt.

Der Band „Umbruch am Bodensee“ handelt vom Eindringen der Eidgenossen in thurgauische Gebiete bis zur Eroberung im Jahr 1460. Er beleuchtet die spätmittelalterliche Religiosität und geht der Frage nach, weshalb der um 1520 anbrechende reformatorische Umsturz bei der ländlichen Bevölkerung einen guten Nährboden fand. Die vielfältigen Ereignisse der Konzilzeit, die damals erreichten Ergebnisse, aber auch die nicht gelösten Konflikte waren für den Thurgau folgenreich und sind teilweise bis heute spürbar. Farbenprächtige Chronikdarstellungen, historische Ansichten, Fotos von Bauten und Denkmälern sowie Karten zu politischen Ereignissen und der thurgauischen Klösterlandschaft illustrieren diese Entdeckungsreise.

Band 1 Rom am Bodensee zeigt, wie der Thurgau vor 1414 politisch aussah, welche Ereignisse des Konzil-Alltags überliefert sind und erläutert die politischen und kulturellen Folgen des Konzils. Band 2 Vom Bodensee nach Bischofszell beleuchtet Alltag und Wirtschaft im Thurgau des 15. Jahrhunderts.

Silvia Volkart (Hrsg.), Umbruch am Bodensee. Vom Konstanzer Konzil zur Reformation
NZZ Libro
Ca. 460 Seiten, ca. 210 Abbildungen,
Einzelpreis: ca. Fr. 54.–€ (D) 54.– / € (A) 55.60
ISBN 978-3-03810-312-7

Silvia Volkart (Hrsg.), Der Thurgau im späten Mittelalter
3 Bände, insgesamt ca. 940 Seiten, ca. 470 Abbildungen
Ca. Fr. 108.– / € (D) 108.– / € (A) 111.20
ISBN 978-3-03810-343-1

Kirchen, Klöster & Konzil

Neue Ausgabe des Bodensee-Magazin Spezial

Dieses Bodensee Magazin Spezial "Kirchen, Klöser & Konzil" führt Sie in eine Zeit, die scheinbar längst vergangen, für die Bodenseeregion jedoch bestimmend war und heute noch ist. Dabei stellt es kein leichtes Unterfangen dar, ein so geschichtsträchtiges Thema zugänglich und erlebbar zu machen. Denn der Beginn liegt weit zurück im 6. Jahrhundert, dem frühen Mittelalter, mit der Gründung des Bistums Konstanz, setzt sich mit den Klostergründungen in St. Gallen und auf der Insel Reichenau fort, umfasst als historischen Meilenstein das Konstanzer Konzil von 1414 bis 1418 und mündet in die Blütezeit des 18. Jahrhunderts - eine große Zeitspanne, die die Bodenseeregion zu einem politischen, religiösen und geistigen Zentrum im heutigen Europa machte.
Über alle Landesgrenzen hinweg ist die Bodenseeregion als Ganzes von "Kirchen und Klöstern" geprägt und dies nicht im Sinne einer rückwärts gewandten Verklärung.

Kirchen und Klöster waren Zentren der Macht, nicht nur aufgrund ihres finanziellen Reichtums, sondern vor allem wegen ihrer geistigen Werte. Mit ihrem in Bibliotheken dokumentierten Wissensschatz, ihren ebenso unterschiedlichen wie eindrucksvollen Bauwerken, war die Region rund um den Bodensee Ausgangspunkt europaweiter, kultureller und politischer Entwicklungen von wirklich historischer und schließlich europäischer Dimension. Dies wirkt bis heute nach, insbesondere mit den UNESCO-Welterbestätten St. Gallen und Insel Reichenau sowie den Jubiläumsfeierlichkeiten zum Konstanzer Konzil.

Die Bedeutung des Bodenseegebiets als europäischer Kulturgeschichte will dieses Magazin für Gäste und Einheimische nachvollziehbar und erlebbar machen.

Das Bodensee Magazin Spezial „Kirchen, Klöster und Konzil" ist unter anderem auch bei uns, der Konzilstadt Konstanz, für 5 Euro erhältlich.

Einen Einblick in das Magazin erhalten Sie hier.

 

Schriften des Vereins für Geschichte des Bodensees und seiner Umgebung

Bodensee Geschichtsverein widmet aktuelle Vereinsschrift der Kulturlandschaft St. Gallen

Vor 1400 Jahren ließ sich der später heiliggesprochene Einsiedler Gallus an der Steinach nieder. Er richtete eine Zelle mit einem Gebetshaus ein. Der Vorgang hatte weitreichende Folgen. Am gleichen Ort wurde im 8. Jahrhundert durch Otmar eine Mönchsgemeinschaft gegründet, die die Regel des heiligen Benedikts annahm. Die Benediktinerabtei St. Gallen entwickelte sich zu einem der bedeutendsten Klöster Europas.

Weltbekannt sind die Stiftsbibliothek St. Gallen, die ehemalige Klosterkirche und die einzigartigen Bestände an Handschriften und Urkunden. Seit 1983 gehört der Stiftsbezirk St. Gallen zum Weltkulturerbe der UNESCO. Als Beitrag zum diesjährigen Gallusjubiläum (612/2012) widmet der Verein für Geschichte des Bodensees und seiner Umgebung den 130. Band der Schriften in Gänze der ostschweizerischen Kulturlandschaft mit dem Zentrum St. Gallen. Als exzellenter Kenner beschreibt der Kunst- und Kulturhistoriker Johannes Huber die den ehemaligen Klosterstaat St. Gallen durchziehende Fürstenland-Strasse. Entlang dieser in den 1770er Jahren angelegten Reichsstraße, die von wirtschaftlicher, staatspolitischer und militärischer Bedeutung war, lässt sich die Kulturlandschaft der Abtei St. Gallen erschliessen und die angrenzenden Landschaften Toggenburg, Rheintal und Appenzell erreichen. Es öffnet sich ein weites Feld für spannende Entdeckungen. (Jürgen Klöckler)

Der reich illustrierte Band wird in Kürze beim Verlag Jan Thorbecke erscheinen und kann in jeder Buchhandlung unter der ISBN 978-3-7995-1718-8 zum voraussichtlichen Verkaufspreis von 19,90 Euro erworben werden.

Arno Borst: Mönche am Bodensee

Jörg Heiligmann und Ralph Röber:
Im See - Am See. Archäologie in Konstanz

Die Neuerscheinung „Im See-Am See. Archäologie in Konstanz“ von Jörg Heiligmann und Ralph Röber führt ausgehend von der Jungsteinzeit bis zum Mittelalter durch die Konstanzer Geschichte. Aquarellzeichnungen zeigen, wie sich das Stadtbild mit der Zeit vergrößert und verändert.

Im Mittelalter wächst die Stadt durch Aufschüttungen in den See hinein, was dazu führt, dass Markt und Hafen vom Münster zur Marktstätte verlagert wurden. Zudem entstand ein großes Kaufhaus, das viel Lagerfläche für Waren bot. Handel und Transport wurden zunehmend wichtiger.

Zahlreiche Bilder von den verschiedenen Ausgrabungen bezeugen die Vielfältigkeit des Stadtgeschehens. Abfälle und Hinterlassenschaften von Handwerkern zeigen Arbeitsabläufe, Arbeitstechniken aber auch Innovationen auf. Ein Goldmünzschatz, der 1905 in der Rosgartenstraße gefunden wurde, erzählt die Geschichte eines Konstanzer Großkaufmanns aus dem 14.Jahrhundert. Die verschiedenen Münzen zeigen, dass von Italien über die Schweiz bis nach Frankreich, von Flandern über Mainz und Böhmen bis nach Ungarn und Österreich Handel mit Konstanz betrieben wurde.

Ein lohnenswertes Buch, das Ihnen Lust auf einen Besuch im Archäologischen Landesmuseum macht.

Jörg Heiligmann und Ralph Röber: Im See-Am See. Archäologie in Konstanz. Friedberg 2011. 9,80€

Erhältlich im Buchhandel.

 

 

Signori und Müntz: Das Geschäftsbuch des Konstanzer Goldschmieds Steffan Maignow

Ein feiner Fürst in einer rauen Zeit

Bischof, Mäzen, Reichsfürst und Regionalpolitiker, Schweizer und Schwabe – Hugo von Hohenlandenberg war ein facettenreicher Mann. Der Schweizer Historiker Peter Niederhäuser lädt mit einem neu herausgegebenen Buch zu einer Reise mit dem Konstanzer Bischof in das Mittelalter ein.

Hugo von Hohenlandenberg wurde 1460 auf Schloss Hegi bei Winterthur geboren und starb 1532. 1496 wurde er zum Bischof von Konstanz gewählt und leitete in dieser Funktion das damals wohl größte Bistum bis zu seinem Tod. Der Bischof interessierte sich für Kunst und war humanistisch geprägt, dennoch musste er sich mit alltäglichen Problemen, wie den finanziellen Nöten der Kirche und kriegerischen Auseinandersetzungen beschäftigen. Daher gilt er als „feiner Fürst in einer rauen Zeit“.

Er war Bauherr der Schlösser Hegi, Arbon und Meersburg. Als Mäzen verstand er es Kunst als religiöses Propagandamittel einzusetzen. Durch seine adlige Herkunft war er in ein familiäres Netzwerk eingebunden und gilt als eine schillernde Persönlichkeit der spätmittelalterlichen Kirche und der Zeitwende, da er ungewöhnlich lange das Amt des Bischofs inne hatte. Er musste sich jedoch auch mit Reformatoren, wie zum Beispiel Zwingli auseinandersetzen.

Auf dem aktuellen Stand der Forschung über das Konstanzer Bistum des 15. und 16. Jahrhunderts enthält das Buch neben mehreren Aufsätzen auch einen Stammbaum des Bischofs und eine Karte der weltlichen Herrschaften von Bischof und Domstift. Diese Karte stammt aus Konstanz um das Jahr 1500. Die kolorierten Bilder in der Mitte des Buches stellen den optischen Höhepunkt dar. Dort sind neben Siegeln auch zeitgenössische Bilder der Familie Hohenlandenberg dargestellt. Auch das Wappen des Bischofs ist dort mehrfach abgebildet.

Peter Niederhäuser (Hg.): Der Konstanzer Bischof Hugo von Hohenlandenberg. Ein feiner Fürst in einer rauen Zeit, Zürich 2011. Erschienen im Chronos Verlag, 28€/ 38CHF.

Erhältlich im Buchhandel.

Peter Niederhäuser: Der Konstanzer Bischof Hugo von HOhenlandenberg