Ein feiner Fürst in einer rauen Zeit

Bischof, Mäzen, Reichsfürst und Regionalpolitiker, Schweizer und Schwabe – Hugo von Hohenlandenberg war ein facettenreicher Mann. Der Schweizer Historiker Peter Niederhäuser lädt mit einem neu herausgegebenen Buch zu einer Reise mit dem Konstanzer Bischof in das Mittelalter ein.

Hugo von Hohenlandenberg wurde 1460 auf Schloss Hegi bei Winterthur geboren und starb 1532. 1496 wurde er zum Bischof von Konstanz gewählt und leitete in dieser Funktion das damals wohl größte Bistum bis zu seinem Tod. Der Bischof interessierte sich für Kunst und war humanistisch geprägt, dennoch musste er sich mit alltäglichen Problemen, wie den finanziellen Nöten der Kirche und kriegerischen Auseinandersetzungen beschäftigen. Daher gilt er als „feiner Fürst in einer rauen Zeit“.

Er war Bauherr der Schlösser Hegi, Arbon und Meersburg. Als Mäzen verstand er es Kunst als religiöses Propagandamittel einzusetzen. Durch seine adlige Herkunft war er in ein familiäres Netzwerk eingebunden und gilt als eine schillernde Persönlichkeit der spätmittelalterlichen Kirche und der Zeitwende, da er ungewöhnlich lange das Amt des Bischofs inne hatte. Er musste sich jedoch auch mit Reformatoren, wie zum Beispiel Zwingli auseinandersetzen.

Auf dem aktuellen Stand der Forschung über das Konstanzer Bistum des 15. und 16. Jahrhunderts enthält das Buch neben mehreren Aufsätzen auch einen Stammbaum des Bischofs und eine Karte der weltlichen Herrschaften von Bischof und Domstift. Diese Karte stammt aus Konstanz um das Jahr 1500. Die kolorierten Bilder in der Mitte des Buches stellen den optischen Höhepunkt dar. Dort sind neben Siegeln auch zeitgenössische Bilder der Familie Hohenlandenberg dargestellt. Auch das Wappen des Bischofs ist dort mehrfach abgebildet.

Peter Niederhäuser (Hg.): Der Konstanzer Bischof Hugo von Hohenlandenberg. Ein feiner Fürst in einer rauen Zeit, Zürich 2011. Erschienen im Chronos Verlag, 28€/ 38CHF.

Erhältlich im Buchhandel.

Peter Niederhäuser: Der Konstanzer Bischof Hugo von HOhenlandenberg