Chroniken, Fresken, Denkmäler

Schon zu Konzilszeiten wurde dafür gesorgt, dass auch nach der letzten Sitzung an das Konzil erinnert werden konnte: Davon zeugen die Fresken in der Dreifaltigkeitskirche, die von König Sigismund selbst in Auftrag gegeben wurden oder die Richental-Chronik, die um 1460 entstand. Auch danach wurden immer wieder Erinnerungsorte für das Konstanzer Konzil geschaffen:

Die Ende des 18. Jahrhunderts im Konstanzer Kaufhaus eingerichtete Altertumshalle war Auftakt für die vermehrte Erinnerung an das Konzil: 1824 war im Konzilgebäude die erste Ausstellung ausschließlich mit Objekten zum Konstanzer Konzil zu sehen. 50 Jahre vor dem Denkmal in Prag wurde 1862 der Hussenstein in Konstanz aufgestellt und eine Tafel am vermeintlichen Wohnort von Jan Hus angebracht. Fünf Jahre später erhielt auch Hieronymus von Prag eine Tafel an der Oberen Laube.

Um die Jahrhundertwende wurden zahlreiche Gebäude wie das Rathaus, das Haus zum Hohen Hafen oder das Inselhotel mit Darstellungen des Konzils umgestaltet. Damals wollte die Stadt ganz bewusst auf ihre reiche Geschichte hindeuten und bemühte sich – nach dem Verlust des Bischofssitzes – ein neues Selbstbewusstsein aufzubauen. So erinnern auch einige Straßennamen, wie Sigismund-, Richental- und Hussenstraße oder die Hieronymusgasse an die Ereignisse des 15. Jahrhunderts.

Die Zeugnisse des 20. Jahrhunderts zeichnen sich durch ihren kritischen und ironischen Umgang mit der Geschichte des Konstanzer Konzils aus. Dazu zählen die 1993 errichtete Imperia und der dreiköpfige Pfau am Kaiserbrunnen.

Bilder, Namen und Denkmäler zeigen, dass die Geschichte des Konzils im Leben der Stadt immer wieder eine bedeutsame Rolle gespielt hat. Gemeinsam ergeben sie ein facettenreiches Bild von dem historischen Ereignis.

Haus zum Hohen Hafen - Foto: Konzilstadt

Foto: Konzilstadt