Das jüdische Pessachfest erinnert an den Auszug der Juden aus Ägypten und gehört zu den wichtigsten Festen des Judentums. Es wird in der Woche vom 15. – 21./22. Nisan, d.h. im siebten Monat des jüdischen Kalenders, gefeiert. 2017 fällt das Pessachfest damit auf den 11.-17. April.

Im Verlauf des sieben, bei orthodoxen Juden acht Tage dauernden Pessachfestes darf nichts Gesäuertes verzehrt, zubereitet oder zur Viehfütterung verwendet werden. Nicht mal im Haus dürfen sich solche Speisen befinden. Das hat zur Folge, dass in der Vorbereitung auf das Fest sämtliche gesäuerte Lebensmittel verspeist, verschenkt oder verkauft werden (nach dem Fest darf man sie dann wieder zurück kaufen). Außerdem wird das gesamte Haus geputzt, Töpfe, Geschirr und Besteck werden gründlich gereinigt und in manchen Häusern sogar durch spezielles Pessach-Geschirr oder Pessach-Besteck ersetzt.

Dieses Vorgehen soll an den Auszug aus Ägypten und damit die Flucht vor der Versklavung erinnern, die der biblischen Überlieferung zufolge so schnell gehen musste, dass zum Säuern des Reiseproviants keine Zeit mehr blieb. Daher wird während der Festtage ausschließlich ungesäuertes Brot, sogenannte Matzen, gegessen. Am Seder, dem großen Festmahl, werden bestimmte Speisen und Getränke in einer festgelegten Reihenfolge verzehrt, während ausgewählte Stellen aus der Heiligen Schrift oder der Liturgie verlesen oder bestimmte Lieder gesungen werden. Auch für die restlichen Tage des Pessachfestes gilt für Juden ein ganz spezieller, eingeschränkter Speiseplan.

Pessach ist ein ausgesprochenes Familienfest und soll die jüdische Identität auch in der Diaspora, d.h. überall dort, wo Juden religiöse Minderheit sind, bewahren.

 

Bild: Eine Sedertafel beim Pessachfest