Die Konzertreihe „Europäische Avantgarde um 1400“ bringt bereits zum vierten Mal weltweit führende Ensembles der Alten Musik nach Konstanz. Kurzweilige Einführungsveranstaltungen vor den Konzerten legen die Bezüge zum Konstanzer Konzil und die Besonderheiten dieses Festivals dar, das von Prof. Dr. Stefan Morent (Universität Tübingen) und Dr. Anette Sidhu-Ingenhoff (SWR2) konzipiert wurde.

Ensemble Cinquecento - Isaac in Konstanz

Das Ensemble Cinquecento folgt dem Vorbild der Hofkapellen des Mittelalters. Nur die besten Musiker aus ganz Europa wurden hierfür ausgesucht. Heute stammen die Sänger des Ensembles aus Österreich, Belgien, England, Deutschland und Schweiz. 2017 jährt sich der Todestag des franko-flämischen Komponisten Heinrich Isaac zum 500. Mal. Als kaiserlicher Hofkomponist war er mit Kaiser Maximilians I. beim Reichstag 1507 in Konstanz anwesend und komponierte hierfür Motetten.
Das Ensemble Cinquecento gibt Einblicke in Isaacs neuartiges musikalisches Schaffen.

Donnerstag, 21. September 2017, 20 Uhr; Münster Konstanz
Einführung um 19 Uhr in den Freiräumen Konstanz

Sollazzo Ensemble Ars Subtilior – verfeinerte Kunst um 1400

Das Sollazzo Ensemble, 2014 in Basel gegründet, widmet sich der höfischen Musikkultur und präsentiert diese auf der Grundlage historischer Aufführungspraxis. Dabei steht mehrstimmige Vokal- und Instrumentalmusik aus der Übergangszeit zur Renaissance im Fokus. Im Konzert erklingen Werke der Ars Subtilior – einer musikalischen Strömung der französischen Musik des 14. Jahrhunderts, die sich auch in Norditalien und am französischsprachigen Hof auf Zypern großer Beliebtheit erfreute.

Freitag, 22. September 2017, 20 Uhr; Münster Konstanz
Einführung um 19 Uhr in den Freiräumen Konstanz

 

Ensemble Tasto Solo Instrumentalmusik aus dem „Codex Faenza“

Das Ensemble Tasto Solo widmet sich einer der faszinierendsten und unbekanntesten Formen der Alten Musik, dem Repertoire für Tasteninstrumente aus dem 14. und 15. Jahrhundert. Neben der vielfältigen geistlichen und weltlichen Vokalmusik waren beim
Konstanzer Konzil auch virtuose Instrumentalisten zu hören. Obwohl dieses Repertoire im Mittelalter meist improvisiert wurde, steht mit dem „Codex Faenza“ dennoch eine Sammlung Melodien zur Verfügung. Tasto Solo präsentiert im Konzertprogramm gotische
Tasteninstrumente, wie das Portativ, eine mittelalterliche Trageorgel, und ein neu rekonstruiertes Clavicymbalum, eine Art mittelalterliches „Pianoforte.“

Samstag, 23. September 2017, 20 Uhr; Concept Store St. Johann
Einführung um 19 Uhr in den Freiräumen Konstanz

 

The Orlando Consort Popes and Antipopes

Das seit 1988 bestehende Orlando Consort beeindruckt mit der gekonnten Mischung aus Unterhaltung und musikalischer Wissenschaft. Die vier Briten veröffentlichten bisher über 20 Alben, die unterschiedlichste Klanglandschaften präsentieren. Die Darbietung des Orlando Consorts konzentriert sich in Konstanz auf das Spannungsfeld zwischen Politik und Kirche, indem aufgezeigt wird, dass durchaus auch Musik zu Propagazwecken genutzt wurde.
Natürlich werden Sie vor, während und nach dem Konzert über die Ergebnisse der Bundestagswahl informiert.

Sonntag, 24. September 2017, 18 Uhr; Dreifaltigkeitskirche
Einführung um 17 Uhr in der Rathaus Bildergalerie
Abendkasse: 20 € / 15 € ermäßigt

Der Festivalpass, der ab sofort im Vorverkauf erhältlich ist, ermöglicht den Besuch aller vier Konzerte zu einem attraktiven Sonderpreis:
Eintritt: Vorverkauf: 16 € / 12 € ermäßigt
Festivalpass für alle vier Konzerte (nur im Vorverkauf): 55 € / 40 € ermäßigt
Abendkasse: 20 € / 15 € ermäßigt

 

Tipp! Buch-Neuerscheinung:

Europäische Musikkultur im Kontext des Konstanzer Konzils
Herausgegeben von Stefan Morent, Silke Leopold und Joachim Steinheuer (Hg.)
Preis: 45€

 

Bilder:
links: Sollazzo Ensemble © Martin Chiang
rechts: Ensemble Tasto Solo © Thomas Guillin