Sabine Weigand: Die silberne Burg

Ausgerechnete einer Gruppe Fahrender schließt sich Sara an, um am Rhein entlang nach Konstanz zu reisen. Ihre Begleiter sind der Tierbändiger Schwärzel, Schnuck, der Joglar, Feuerschlucker und Seiltänzer, der missgestaltete Zephael sowie der Quacksalber Hiltprand. Die Gaukler sind Außenseiter – genauso wie Sara, die als Jüdin nur knapp dem meuchelnden Mob entkommen konnte.

Doch die Fahrenden stellen keine Fragen nach Saras Herkunft. Gemeinsam ziehen sie flussabwärts. In Konstanz, auf dem Konzil, warten ganz besondere Herausforderungen.

550 Seiten dick ist der neue Mittelalterroman von Sabine Weigand, der die Geschichte einer außergewöhnlichen Frau und ihrer Reisegefährten schildert. Der Roman gibt einen farbenprächtigen Einblick in die historischen Ereignisse Anfang des 15. Jahrhunderts: Barbara von Cilli und ihr Gatte König Sigismund, Oswald von Wolkenstein und Markgraf Friedrich von Zollern spielen eine wichtige Rolle – auch wenn ihre Persönlichkeiten manchmal etwas einseitig gezeichnet werden. Sabine Weigand gelingt es aber, Hintergrundwissen von John Wyclif bis Jan Hus oder zum jüdischen Leben zu Zeiten des Konzils unterhaltsam zu vermitteln, ohne je belehrend zu sein. Das macht „Die silberne Burg“ auf dem Weg zum Konziljubiläum auf jeden Fall lesenswert.

Sabine Weigand: Die silberne Burg. Historischer Roman, Krüger Verlag 2010. Preis: € 19,95

Sabine Weigand: Die silberne Burg

Sabine Weigand