Das Kuratorium Konstanzer Konzilspreis

Das für Europa engagierte Kuratorium besteht aus maximal 40 Personen der Bereiche Politik, Medien, Wirtschaft, Wissenschaft, Kultur und Religion, die auf Grund ihrer Persönlichkeit oder im Rahmen ihrer Position für dieses Ehrenamt qualifiziert sind. Die Mitglieder arbeiten ehrenamtlich und gemeinnützig. Die Kuratoren engagieren sich überparteilich und bringen ihr Wissen und ihre Kontakte zugunsten des Konstanzer Konzilspreises ein.

Als Initiatoren des Konstanzer Konzilspreises begleiten die Kuratoren die Weiterentwicklung von Verfahren und Gremien und gewährleisten die Unabhängigkeit der Auszeichnung von der Tagespolitik.

Pate und Preisträger

Begegnungen und Dialog über Grenzen hinweg einen Europa – diese Idee spiegelt sich im einzigartigen Charakter des Konstanzer Konzilspreises wider. Das Konstanzer Patenmodell sieht vor, dass ein Pate durch ein Auswahlgremium benannt wird und dass dieser Pate dann den Preisträger vorschlägt.

Der Pate ist eine mit Europa identifizierbare Person, die über europaweite Bekanntheit sowie öffentliche Präsenz verfügt und sich der europäischen Geschichte verbunden fühlt. Er genießt das Vertrauen des Kuratoriums und übernimmt Verantwortung für den von ihm ausgewählten Preisträger.

Bei dem Preisträger handelt es sich um eine lebende Persönlichkeit, eine aktiv wirkende Institution oder eine Projektinitiative. Der Preisträger engagiert sich für den Austausch in Europa und bringt sich mit seinem Beitrag in besonderem Maße für die Diskussion europäischer Zukunftsfragen in die Gesellschaft ein.

2015 wurde der Schweizer Schriftsteller Adolf Muschg erstmalig zum Paten des Konstanzer Konzilspreises ernannt. Er zeichnete im November 2015 den Theatermacher Milo Rau aus und würdigte ihn in einer sehr persönlichen Laudatio.

2017 - Reinhard Kardinal Marx ernennt Prälat Dr. Peter Klasvogt

2017 ernannte das Kuratorium Konstanzer Konzilspreis Reinhard Kardinal Marx zum Paten der zweiten Verleihung des Konstanzer Konzilspreises. Sein Wirken als leidenschaftlicher Europäer sowie seine Überzeugung, dass den Kirchen in Europa die Rolle des Brückenbauers zukommt, veranlassten die Kuratorinnen und Kuratoren, den Münchner Kardinal mit der Auswahl des Preisträgers zu betrauen. „Kardinal Marx wird nicht müde, sich immer wieder für ein pluralistisches, offenes und demokratisches Europa einzusetzen und an die in Europa lebenden Menschen zu appelieren, über Landes-, Generations- und Glaubensgrenzen hinweg, die Idee Europas weiterzuentwickeln“, so Oberbürgermeister Uli Burchardt stellvertretend für das Kuratorium.
Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, der zugleich Präsident der Komission der Bischofskonferenzen der Europäischen Union COMECE ist, freute sich auf seine Aufgabe, den Preisträger oder die Preisträgerin für den Konzilspreis zu auszuwählen. „Die europäischen Völker und Nationen haben eine moralische Verantwortung für die Welt, für die ärmeren Länder, für die Bewahrung der Schöpfung und die Begrenzung des Klimawandels. Europa ist kein Projekt der Selbstbehauptung, sondern wie Jean Monnet sagte „ein Beitrag für eine bessere Welt“. Die Wertegemeinschaft bewährt sich gerade darin, welchen Beitrag sie dazu leistet, die Welt zu verbessern und zu einer Kultur verantworteter Freiheit weltweit einzuladen und zu ermutigen.“, so Marx.

Der Preisträger

Prälat Dr. Peter Klasvogt ist seit 2006 Direktor des Sozialinstituts Kommende Dortmund sowie Direktor der Katholischen Akademie Schwerte. Seit über 10 Jahren veranstaltet die Kommende unter seiner Leitung jedes Jahr eine Sozialakademie unter dem Leitwort „Europa eine Seele geben“ (Jaques Delors), um angehende Verantwortungsträger für den gesellschaftspolitischen Dialog und ihr sozialethisches Engagement zu unterstützen. 2009 initiierte er die Stiftung „beneVolens. Jugend fördern. Zukunft gestalten“, die unter anderem jährlich ein deutsch-polnisches Seminar gestaltet. Das 2014 von Klasvogt gegründete internationale Netzwerk „socioMovens. Giving Europe a Soul e.V.“ führt Jugendliche aus Mittel- und Osteuropa in Projektwochen zusammen. Dieses Netzwerk versteht Kardinal Marx „als einen engagierten Beitrag der katholischen Kirche für die Gestaltung des friedlichen Zusammenlebens in Europa.“

Ein Preis für Europäische Begegnung und Dialog

Idee

Mit dem Konstanzer Konzilspreis zeichnet die Stadt Konstanz Personen, Institutionen oder Initiativen aus, die sich in besonderer Weise für ein Europa der Begegnung einsetzen und einen Beitrag zum Dialog über Europa und seine Zukunft leisten. Initiiert wurde der Preis durch ein für Europa engagiertes Kuratorium, das sich für ein innovatives Patenmodell ausgesprochen hat, bei dem ein europaweit bekannter Pate den Preisträger ernennt.

Im Fokus des Konstanzer Konzilspreises steht Engagement aus den Bereichen Zivilgesellschaft, Wissenschaft, Kunst und Kultur, Politik und Wirtschaft. Der Preis ist mit 10.000 Euro dotiert. Die erstmalige Preisverleihung erfolgte 2015. Zukünftig wird die Auszeichnung alle zwei Jahre im November vergeben. Der Termin erinnert an den Konzilbeginn im Jahr 1414 und die Papstwahl 1417.

Als Auszeichnung wird eine vom Konstanzer Designstudent Michael Huyn entworfene Schärpe überreicht, die aus aus fünf Bändern geflochten ist, um die Vielfalt Europas zu symbolisieren. Die Schärpe ist ein Unikat, das in Konstanz bleibt. Die Namen von Pate und Preisträger werden bei jeder Verleihung eingestickt, so dass das Band mit der Zeit zu einem Zeugnis für europäisches Engagement wird.

Erstmalige Verleihung 2015

2015 übernahm der Schriftsteller Adolf Muschg die Aufgaben des Paten und benannte den Schweizer Theatermacher Milo Rau als ersten Träger des Konstanzer Konzilspreises. In seiner Laudatio begründete Adolf Muschg seine Wahl: „Wenn Milo Rau eine Tendenz hat, dann zum Wirklichen im Hier und Jetzt. Hier oder nirgends findet seine Utopie statt, jetzt oder nie ereignet sich, was sich weder verdinglichen noch kommandieren lässt: es passiert.“ Raus Theaterspiele seien „Operationen am offenen Herzen“.

Die zweite Verleihung des Konstanzer Konzilspreises findet am 05. November 2017 im Konstanzer Konzilgebäude statt. Wenn Sie teilnehmen möchten, schicken Sie bis zum 25. Oktober 2017 eine Mail an info@konstanzer-konzil.de