Lob aus Brüssel für Konziljubiläum

EU-Abgeordnete unterstützen Konstanzer Engagement für Europa

„Europa braucht Geschichte(n)“ – so lautete das Fazit der Gespräche, die Oberbürgermeister Horst Frank und die Geschäftsführerin der Konzilstadt Konstanz Ruth Bader im Januar in Brüssel mit Abgeordneten des Europäischen Parlamentes, Vertretern der Kommission und Journalisten führten. Das für die Jahre 2014 bis 2018 geplante Konziljubiläum findet großes Interesse und starke Anerkennung im Parlament. Die EU-Abgeordneten aus Baden-Württemberg sehen im Konstanzer Konzil ein wichtiges Datum der Geschichte Europas, mit dem heute die europäische Idee und Identität gestärkt werden kann. Die bisher erarbeitete Konzeption, den fünf Jubiläumsjahren fünf historische Köpfe sowie fünf zeitgemäße Themen zuzuordnen, überzeugte die Brüsseler Vertreter als attraktiver und spannungsreicher Ansatz.

Der Vizepräsident des Europäischen Parlaments Rainer Wieland, die Vorsitzende des Kulturausschusses Doris Pack sowie die EU-Abgeordneten Evelyne Gebhardt und Andreas Schwab haben ihre weitere Unterstützung für die Jubiläumsplanung zugesagt. „Europa braucht positive Projekte“ fasste die EU-Parlamentarierin Heide Rühle zusammen. Ebenso will sich die Baden-Württembergische Landesvertretung in Brüssel bereits im Vorfeld für das Konziljubiläum engagieren.

Auf dem Konstanzer Konzil von 1414 bis 1418 wurden politische und theologische Weichen gestellt, die Europa noch heute prägen. Der Wille, die seit 1378 herrschende Spaltung der christlichen Kirche zu beenden und drängende politische Fragen zu klären, führte Menschen aus den unterschiedlichsten europäischen Regionen an den Bodensee. Vertreter der bedeutendsten Universitäten trafen während des Konzils aufeinander, so dass auch ein reger wissenschaftlicher und kultureller Austausch entstand. Ein Ziel des Jubiläums ist es, das heutige Bewusstsein für Europa über die gemeinsame Geschichte zu schärfen. Ausgehend von den Städtepartnerschaften und zahlreichen weiteren europäischen Kontakten soll das Konziljubiläum genutzt werden, das europaweite Netzwerk zu verdichten und dem Profil einer europäischen Identität schärfere Konturen zu verleihen.