Im sogenannten Morgenländischen Schisma hatten sich die römisch-katholische und die orthodoxe Kirche bereits im Jahr 1054 getrennt. Immer wieder gab es Unionsbemühungen, auch in Konstanz wurde die „Griechenfrage" mehrmals thematisiert. Im März 1415 traf die erste Gesandtschaft aus Griechenland ein, unter ihnen auch Manuel Chrysoloras. Mit seinem Tod nur wenige Wochen nach seiner Ankunft endeten die Bemühungen seiner Begleiter.
Auch dem in Personalunion vereinten Königreich Polen-Litauen war am Ende der morgenländischen Kirchenspaltung gelegen, da das Königreich in sich konfessionell gespalten war. Mit der Union der Kirche wäre dann auch die staatliche und kulturelle Einheit Polen-Litauens gegeben gewesen.
Nach der Wahl von Papst Martin V. 1417 schien der Weg für den Zusammenschluss der orthodoxen Bevölkerung mit Rom geebnet zu sein. Im Auftrag der Könige von Polen und Litauen wurde Georg Camblak von Kiew nach Konstanz geschickt, um in dieser Sache zu verhandeln. Camblak ritt im Februar 1418 mit einer großen Gesandtschaft aus Bischöfen und Priestern in Konstanz ein. Die Neuankömmlinge zogen große Aufmerksamkeit auf sich. Ulrich Richentals Beschreibung ist der älteste Bericht eines orthodoxen Gottesdienstes. Detailgetreu informiert er über den Schmuck des Altars und schreibt weiter:
Die seitenlange Schilderung Richentals (hier in der Übersetzung von Otto Brandt 1913) zeigt deutlich, wie sehr der Chronist vom Abendmahl beeindruckt war.
Die Verhandlungen zwischen Martin V. und Camblak waren indessen nicht von Erfolg gekrönt. Zwar waren sich die Gesprächspartner einig, dass die griechische und die katholische Kirche wieder zusammenfinden sollten, Camblak allerdings forderte Unionsverhandlungen auf einem Konzil. Eine Forderung auf die Martin V. nicht einging. Erst seinem Nachfolger Eugen IV. gelang es schließlich ein Unionskonzil zu versammeln.