Öffentliche Brunnen und private Leitungen

Neben den Badhäusern mussten auch die privaten Haushalte der mittelalterlichen Städte mit Wasser versorgt werden. Das wurde durch öffentliche Brunnen geleistet. Für das mittelalterliche Konstanz sind elf Ziehbrunnen nachgewiesen, wobei die Wasserversorgung während des Konzils wahrscheinlich mit Seewasser ergänzt wurde. Auch wenn es keinen Mangel an Wasser gab, gingen die Menschen sparsam mit dem kühlen Nass um. Jeder Tropfen musste nämlich zuerst in den Haushalt getragen werden. Nur einige wenige Häuser verfügten über private Wasserleitungen und eigene Zapfstellen. Doch ob Leitung oder Brunnen, beide waren im Mittelalter immer wieder Quelle für die Ausbreitung von Krankheiten. Besonders die Brunnen waren dafür anfällig, wenn sie nicht weit genug von den öffentlichen Kloaken entfernt gelegen waren.

Auch in Konstanz war das so, wie Ausgrabungen am Augustinerplatz zeigten. Ebenso konnte der Mist der Tiere, die innerhalb der Stadtmauern gehalten wurden, bei Regen in die Wasserquellen gespült werden. In den stehenden Gewässern bildete sich leicht Fäulnis. In manchen Städten wurde das Wasser auch aus Flüssen oder Seen entnommen, das jedoch oft zugleich von handwerklichen Betrieben zur Abfallentsorgung genutzt wurde.

Bis ins 19. Jahrhundert bezogen auch die Konstanzer ihr Wasser über Leitungen, unter anderem aus Schoderbach und aus dem Tägermoos. Die Wasserleitungen, die bis in die Neuzeit aus Holz waren, hatten Verbindungsstücke aus Metall, die das Versickern des Wassers verminderten. Doch überall dort, wo dafür Blei verwendet wurde, entstand ein neues Risiko für die Gesundheit der Wasserkonsumenten.

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