Von der Messe zum Oktoberfest
Gefeiert haben die Menschen schon immer gerne. Auch im Mittelalter haben sie keine Gelegenheit ausgelassen um zusammenzukommen, gemeinsam zu musizieren und zu tanzen. Neben Kirchfesten und Familienfeiern waren es vor allem die Jahrmärkte, die die Leute begeisterten. Stand einmal im Jahr der Jahrmarkt an, zog es die Menschen aus der ganzen Umgebung in die Stadt.
Im Mittelalter galt es als Privileg für eine Stadt, überhaupt einen Jahrmarkt veranstalten zu dürfen. Dieses Recht wurde durch den König verliehen und diente in erster Linie dem Vorantreiben des Handels mit Luxusgütern wie Gewürzen, Stoffen und Schmuck.
Auch Konstanz durfte jedes Jahr einen Jahrmarkt veranstalten. Aber am 20. Oktober 1417 gelang es den Stadträten, König Sigismund ein ganz besonderes Versprechen abzuringen: Die Stadt bekam das Privileg, aus ihrem Jahrmarkt eine Messe zu machen, die jährlich 14 Tage lang andauern sollte. Während Jahrmärkte vor allem lokale Bedeutung hatten, reisten für eine Messe auch Großhändler aus entfernten Städten an, um dort ihre wirtschaftlichen Beziehungen auszubauen.
Die Bedeutung und die Angebote auf Jahrmärkten oder Messen haben sich über die Jahrhunderte verändert. In Konstanz bauen aber noch heute viele Feste, wie zum Beispiel die Konstanzer Frühjahrsmesse oder das Oktoberfest, auf dieser langen Tradition auf.