Was verbindet die Stadt und den Handel?
Ein bedeutender Antriebsmotor für den Aufschwung des regionalen Handels war die Entstehung von Binnenhäfen an den großen Flüssen. Von dort aus wurde der regionale Handel mit dem Hinterland betrieben. Die rege Entwicklung des Handels im Hochmittelalter ist untrennbar mit dem Aufschwung der Städte im 12. und 13. Jahrhundert verbunden: Die Versorgung der Stadt mit Lebensmitteln erfolgte durch die Produktion im dörflichen Bereich. Aus diesem einfachen logistischen entfaltete sich ein reger Handel in Europa und über seine Grenzen hinaus. Auch Konstanz nutzte in den Konzilsjahren 1414 bis 1418 dieses System, als aus der umliegenden Region aber auch von weiter weg Waren wie Getreide, Wein, Fleisch, Fisch oder Beeren zur Versorgung der Bewohner wie der Besucher in die Stadt gebracht wurden.
Mit der Entstehung der Hanse im 13. Jahrhundert entwickelten sich die Hafenstädte Lübeck, Rostock, Riga, Danzig und Stralsund zu bedeutenden Handelsstädten. Hamburg, Bremen und Köln schlossen sich in der Folge auch dem Bund der Hanse an. In der Blütezeit umfasste der Handelsverbund mehr als 70 Städte. Im 14. und 15. Jahrhundert verlagerte sich mit dem Niedergang der Hanse der Schwerpunkt des Handels eher nach Süddeutschland und Nürnberg und Frankfurt wurden zu den wichtigsten Handelsstädten auf deutschem Boden.