Dreizehn Schülerinnen und Schüler des Heinrich-Suso-Gymnasiums Konstanz der Klasse 8c und zwei Siebtklässler bildeten das Autorenkollektiv, das im Schuljahr 2012/13 den Fakten des bunten Lebens im mittelalterlichen Konstanz nachging. Anhand zweiundzwanzig selbst geschriebener Geschichten mit historisch stimmigen Details und Exkursen in die Welt der Vorstellungskraft entspinnt sich ein Roman, der fasziniert und informiert:
Der sechzehnjährige Italiener Federico, der in Florenz von den Medici erzogen wurde, und das vierzehnjährige Konstanzer Fischermädchen Clarissa jagen 1414/15 - zur Zeit des Konstanzer Konzils - einem atemberaubenden Geheimnis hinterher.Die beiden gelangen auf ihrer Spurensuche mit ihren Freunden und Familienangehörigen immer wieder in die Nähe der großen Macht-, Glaubens- und Lebenskämpfe der Konzilszeit und bringen sich damit selbst in Gefahr.
Federicos und Clarissas detektivische Arbeit mit Hilfe des Florentiner Oktaeders, eines geheimnisvollen Glasprismas, lässt sie - auf der Suche nach der Wahrheit - auf eine mörderisch wichtige Frage stoßen: Kann man die „große Geschichte" und großen und kleinen Geschichtchen des Lebens überhaupt vollständig vom Zuschauer und Beobachter lösen? Die beiden streiten darüber, ob diese die Frage nicht unabhängig davon besteht, ob der Betrachter nun in eine Wahrsagekugel starrt oder „nur" seine Augen und Spürsinn gebraucht.
Im Wirbel der Ereignisse in Konstanz können Federico und Clarissa eine ganz besondere „Geschichte" in der großen Konzilsgeschichte auch nicht mehr übersehen: Das Ende der Lebensgeschichte des Reformators Jan Hus, der nach dem Willen der Konzilsversammlung sein Leben lassen muss und 1415 verbrannt wird, wird ihnen nicht erspart. Dabei entdecken Clarissa, Federico und ihre Freunde es auch als Chance, immer in die Geschichte verwickelt zu sein, die gerade abläuft oder erzählt wird. Denn das bedeutet auch, dass sie dabei mitwirken können...
Vorlesetexte zu ausgewählten Stationen eines Rundgangs durch das Konstanz der Konzilzeit der Jahre 1414/15 finden sich markiert durch Ausrufezeichen und unterschiedlich gesetzte Sprechrollen im Buch. So erfahren die Leser mehr über das Schnetztor und seine Aussicht, über das Konzilgebäude und den Oberen Fischmarkt, über die Dominikanerinsel, ein Ritterturnier am Pfalzgarten, eine Prozession am Münster, über die Flucht des Papstes beim Emmishofer Tor und über die Konzilsversammlung zur Exkommunikation von Jan Hus im Münster.
Hier finden Sie die Online-Version des Romans.
Die betreuende Lehrerin Dorothea von Choltitz erreichen Sie unter dorotheavoncholtitz@gmail.com