Vortrag von Prof. Christopher Clark: „Kriegsausbruch. Der Weg in den Ersten Weltkrieg“
Am Vorabend des 1. Weltkrieges wurde Konstanz nach 500 Jahren erneut zum Ort des Dialogs: Theologen aus zwölf Ländern trafen sich hier in Konstanz, um den Geist des Konzils zu nutzen und die Konflikte, die schließlich den Ersten Weltkrieg auslösen sollten, verbal zu lösen. Das Zusammentreffen in Konstanz wurde wegen des Kriegsausbruches aufgelöst, stellt aber den Ausgangspunkt für die Gründung des Internationalen Versöhnungsbunds dar.
Der Australier Christopher Clark sieht diese Bemühungen jedoch nicht. Er vertritt die in ganz Europa kontrovers diskutierte These, dass die europäischen Staatsmänner schlafwandelnd in den Krieg gestolpert seien.
In seinem neuesten Werk „Die Schlafwandler. Wie Europa in den Ersten Weltkrieg zog“, zeichnet Clark das Bild einer überaus komplexen Welt, in der gegenseitiges Misstrauen, Fehleinschätzungen auf vielen Seiten, Überheblichkeit, Expansionspläne und nationalistische Bestrebungen zu einer Situation führten, in der ein Funke genügte, den Krieg auszulösen, dessen verheerende Folgen kaum jemand abzuschätzen vermochte.
Christopher Clark ist Professor für Neuere Europäische Geschichte am St. Catharine's College der Universität Cambridge und gilt als ausgewiesener Kenner der preußischen und deutschen Geschichte.
Freitag, 09.05.2014, 19.30-21.00 Uhr, Dreifaltigkeitskirche Konstanz
Kosten. 8,-€, mit Vortagskarte ermäßigter Eintritt.
Mit einer Einführung durch Frau Prof. Aleida Assmann.
In Zusammenarbeit mit der VHS Konstanz-Singen e.V.