Vortrag in englischer Sprache von Dr. Thomas A. Fudge

Das Spätmittelalter war auch eine Zeit der Angst, von Pessimismus und genereller Unzufriedenheit. Viele glaubten, dass kosmische Ereignisse dramatische Veränderungen bringen würden. So auch im hussitischen Böhmen, wo Vorstellungen von „letzten Dingen“ (z.B. Antichrist, Kampf gegen das Böse) historische Bedeutung erlangten. Der Vortrag betrachtet Jan Hus‘ Sicht auf die „letzten Dinge“ und seine wegweisenden Anstöße zu Spekulationen zum Ende der Zeit. Denn trotz kirchlicher Verfolgung und Verurteilung als Ketzer finden sich Teile von Hus‘ Hoffnungen und Reformen in der Sprache christlicher Endzeitvorstellungen.

Thomas Fudge (University of New England, Armidale, Australien) ist Autor von vier Büchern, zwei davon beschäftigen sich mit der Hussitischen Häresie: “The Magnificent Ride: The First Reformation in Hussite Bohemia” (Ashgate, 1998) und “The Crusade against Heretics in Bohemia” (Ashgate, 2002) sowie mehr als dreißig wissenschaftlichen Aufsätzen zu verschiedenen Aspekten der Religionsgeschichte. Seine Forschungen beschäftigen sich hauptsächlich mit dem späten Mittelalter und der Reformation in Europa.

Donnerstag, 22.01.15, 18.45 Uhr
Eintritt: frei
Veranstaltungsort: Universität Konstanz, Raum A703
Information und Kontakt:
Kulturwissenschaftliches Kolleg
Universität Konstanz
https://exzellenzcluster.uni-konstanz.de/kolleg.html