Das Konstanzer Konzil brachte rund 500 Handwerker und Künstler aus ganz Europa zusammen. Grund für diesen Zulauf war der große Andrang von Klerus und Adel, der viel Geld mit in die Stadt am Bodensee brachte. Daher erhofften sich Zimmerleute, Steinmetze und Maler gute Verdienstmöglichkeiten. Bauprojekte gab es genug, wie Ausbau und Reparaturarbeiten an der Stadtmauer oder der Umbau des Kaufhauses für die Papstwahl. 56 Zellen mussten für die Teilnehmer des Konklaves in das Gebäude am Hafen eingebaut werden, die Fenster wurden zugemauert oder mit Brettern verbaut, so dass kein Austausch von Informationen zwischen Innen und Außen möglich war.

Aber auch Konstanzer profitierten vom Konzil. Heinrich Grübel, Johan Lederhoser und Caspar Sünder, drei profilierte Meister, wurden von König Sigismund beauftragt, die Klosterkirche der Augustinereremiten – die heutige Dreifaltigkeitskirche – mit Fresken auszuschmücken. Die noch erhaltenen Quittungen lassen vermuten, dass die drei Maler innerhalb von vier Monaten die Kirche ausmalten. Heinrich Grübel quittierte im Namen seiner Kollegen den Erhalt von zunächst 200 später weiteren 400 Gulden. Entgegen den vielen unbezahlten Rechnungen, die Sigismund nach Ende des Konzils hinterließ, kam der König für sein Dankeschön an die Augustinermönche selber auf.

Handwerker in der Richental-Chronik

 

Dreifalitgkeitskirche, ehemals Augustinerkloster