Essen ist überlebenswichtig und gehört deshalb zum Alltag. Aber auch bei religiösen Festen spielt das Essen eine sehr wichtige Rolle. Das war schon zu Konzilzeiten so. Bei jeder Glaubensrichtung gelten andere Regeln und Vorschriften, was man essen darf und was nicht. Und es gibt Regeln und Traditionen zu Speisen, die an Fest- und Feiertagen zubereitet werden. Damit du mal ausprobieren kannst, was es Leckeres an den religiösen Feiertagen zu essen gibt, haben wir verschiedene Rezepte getestet und ein Festtagsmenü der Religionen zusammengestellt. Viel Spaß beim Ausprobieren!

1. Christliche Vorspeise: Maultaschensuppe

Diese Zutaten brauchst du dazu:
6 Maultaschen (selbstgemacht oder vom Metzger)
500 ml Wasser
2 TL Gemüsebrühe (Pulver)
2 Karotten, geschält und kleingeschnitten
1 Zwiebel, geschält und kleingeschnitten
2 EL Öl
Salz, Pfeffer, Muskatnuss
Das solltest du außerdem zur Hand haben: Topf, Löffel zum Rühren
So geht‘s: Zwiebel und Karotten in Öl anbraten. Wasser, Gemüsebrühepulver und etwas Salz dazugeben. Suppe ein paar Minuten kochen lassen. Maultaschen in die Suppe geben und 10 bis 15 Minuten bei wenig Hitze köcheln lassen. Die Suppe mit Pfeffer und Muskatnuss abschmecken. Und fertig ist die „Herrgottsbscheißerle-Suppe“.

Funfact: Wusstest du, dass Maultaschen einer Legende nach von Nonnen und Mönchen erfunden wurden, die in der Fastenzeit nicht auf Fleisch verzichten wollten? Sie schnitten das Fleisch klein und versteckten es in den großen Nudeltaschen, sodass Gott es von oben nicht sehen konnte. Deshalb nennt man Maultaschen auch „Herrgottsbscheißerle“.

2. Hinduistische Hauptspeise: Sate Lilit

Diese Zutaten brauchst du dazu:
500 g Schweinehackfleisch
2 Zwiebeln, geschält und kleingeschnitten
1 TL Knoblauchpulver
1 TL Paprikapulver
½ TL Gemüsebrühe (Pulver)
1 TL Korianderpulver
½ TL Kurkuma
½ TL Ingwerpulver
Salz und Pfeffer
1 Ei
1 TL Sonnenblumenöl
Das solltest du außerdem zur Hand haben: Holzspieße, Grill, 1 Schüssel

So geht’s:
Alle Zutaten bis auf das Ei und das Sonnenblumenöl in die Schüssel geben und kräftig mit den Händen durchkneten. Das Ei dazugeben und weiterkneten, bis die Masse schön weich ist. Zum Schluss Sonnenblumenöl in die Masse geben und noch einmal kneten.
Nacheinander kleine Teile der Masse an einem Ende um die Holzspieße wickeln und formen. Zum Spießende sollte die Masse dicker werden. Die Spieße auf den Grill legen und regelmäßig wenden. Die fertigen Sate Lilit isst man mit Reis und Gemüse.

Funfact: Wusstest Du, dass bei hinduistischen Festen auf Bali nur die Männer kochen dürfen?

3. Jüdischer Nachtisch: Zitronentorte

Diese Zutaten brauchst du dafür:
Für den Teig:
80 g Zucker
80 g Butter
1 Ei
160 g Weißmehl
1 TL Backpulver

Für die Füllung:
250 g gemahlene Mandeln
150 g Zucker
4-5 Bio-Zitronen
Das solltest du außerdem zur Hand haben:
1 Springform, 1 Schüssel, 1 Zitronenreibe, 1 Zitronenpresse, 1 Schüssel, Löffel zum Rühren

So geht’s:
Springform mit Butter bestreichen.

Alle Zutaten für den Teig zusammengeben und durchkneten. Ein Stück vom fertigen Teig für den Rand weglegen. Teig ausrollen und in die Springform legen, so dass der ganze Boden bedeckt ist. Das zur Seite gelegte Stück Teig am Rand der Springform gut andrücken, damit die Füllung später nicht rausläuft.

Füllung:
Die gelbe Schale von den Zitronen abreiben. Die Zitronen dann ausdrücken und das Fruchtfleisch herausnehmen. Alle drei Zitronenzutaten in einer Schüssel zusammenrühren. Zucker und Mandeln dazu geben. Die Masse gut verrühren und auf den Kuchen geben.
Den Kuchen 30 bis 40 Minuten bei 160 Grad Umluft im Backofen backen.

Funfact: Die Zitrone ist im Judentum eine sehr wichtige Frucht, da im Alten Testament steht, man solle Zitronen für das jüdische Laubhüttenfest verwenden.

Danke an das Jüdische Museum Franken für das Rezept.

4. Süßer muslimischer Abschluss: Türkische Baklava

Du brauchst:
300 g Zucker
400 g Pistazien oder Wallnusskerne, gehackt
300 g Butter
1 Packung Filoteig – dünner Blätterteig, gibt es im türkischen Supermarkt (30 Blätter)
Das solltest du außerdem zur Hand haben: 1 tiefes Backblech, 1 Messer, 2 Kochtöpfe

So geht’s:
Backofen auf 180 Grad (Ober- / Unterhitze) vorheizen. Den Zucker mit 300 ml Wasser aufkochen. Vorsicht, der Zucker wird sehr heiß und klebrig. Die Butter in einem Topf schmelzen lassen. 1 Esslöffel der flüssigen Butter in das Backblech geben und verstreichen. Ein Blatt Filoteig hineinlegen und mit etwas Butter bestreichen. Ein weiteres Blatt Filoteig hineinlegen und wieder bestreichen. 3 Mal wiederholen, bis der Filoteig-Butter-Stapel fünf Schichten hat. Die Hälfte der Pistazien auf dem Stapel verteilen und darauf noch einmal 5 Schichten mit Filoteig und Butter stapeln. Die zweite Hälfte der Pistazien auf dem Stapel verteilen und ein letztes Mal 5 Schichten mit Filoteig und Butter darauf geben. Den fertigen Stapel mit einem großen Messer in Stücke schneiden. Für 20 Minuten in den vorgeheizten Ofen geben. Den Ofen nach 20 Minuten auf 160 Grad herunterdrehen. Die Baklava mit dem Zuckersirup übergießen und das Ganze weitere 20 Minuten backen.

Funfact: Wusstest Du, dass man im 17. Jahrhundert gute Baklava backen können musste, wenn man Koch für den Sultan in Konstantinopel, dem heutigen Istanbul, werden wollte?