Kunstwerke aus Papier von Marieta Bruekers

Anlässlich des Jubiläums 600 Jahre Papstwahl in Konstanz, holt die Konzilstadt Konstanz die zwei wichtigsten christlichen Kopfbedeckungen an den Bodensee: die Mitra, traditionelle liturgische Kopfbedeckung der Bischöfe vieler christlicher Kirchen, und die Tiara, die früher bei feierlichen Anlässen getragene Krone des Papstes. Besonders eindrucksvoll verewigt wurde der um 1432 von Jan und Hubert van Eyck geschaffene Genter Altar in einem der bedeutendsten Kunstwerke des Spätmittelalters. Der Name van Eyck steht wie kein anderer in der europäischen Kunstgeschichte für Innovation und Perfektion. Der Genter Altar der Brüder Hubert und Jan van Eyck zählt bis heute zu den meistbesprochenen Kunstwerken der Zeit, denn sowohl in seiner Ikonographie als auch im künstlerischen Anspruch ist das monumentale Altargemälde im 15. Jahrhundert einzigartig.

Eine der Tafeln des Retabels, die „Hirten der Kirche“, zeigt zehn zeitgenössische einflussreiche Kirchenmänner, unter denen auch Teilnehmer des Konstanzer Konzils vermutet werden, z.B. Oddo Colonna alias Martin V. - der Mann, der vor 600 Jahren auf dem Konstanzer Konzil zum Papst gewählt wurde – oder Pierre Cauchon, Gesandter des Herzogs von Burgund und späterer Vorsitzender im Prozess gegen Jeanne d'Arc.

Die flämische Künstlerin Marieta Bruekers fertigt mit hochwertiger Papierkunst dekorative Elemente aus der Bilderwelt des Genter Altars an. In aufwändiger Feinarbeit erweckt sie die zweidimensionalen heiligen Hüte zu dreidimensionalem Leben und bietet damit Besucherinnen und Besuchern anschauliche Einblicke in die Welt der Kopfbedeckungen geistlicher Würdenträger. Die kunstvollen Imitationen christlicher Kopfbedeckungen werden von 22. Oktober bis 17. November 2017 in der Konstanzer Dreifaltigkeitskirche ausgestellt.

Die Ausstellung ist der Auftakt und Rahmen zum großen Festwochenende vom 10. bis 12. November 2017, an dem sich die einzige Papstwahl nördlich der Alpen zum 600. Mal jährt.

Der Eintritt in die Ausstellung ist frei, geöffnet ist sie täglich von 9 – 19 Uhr. Zur Vernissage am 22. Oktober um 17 Uhr ist jeder herzlich eingeladen!

Eine Kooperation der Konzilstadt Konstanz mit Marieta Bruekers, der Ökumenischen Projektgruppe Konziljubiläum, der Stadt Maaseik in Belgien, der Cultureel Platform Van Eyck und mit Unterstützung der Regierung Flanderns.

Datum: Ausstellung von 22. Oktober bis 17. November 2017 zu den Öffnungszeiten der Kirche (täglich von 9 bis 19 Uhr); Vernissage am 22. Oktober um 17 Uhr
Ort: Dreifaltigkeitskirche, Sigismundstraße 17, Konstanz
Eintritt: frei
Information & Kontakt: daniela.sabatino@konstanz.de, +49 7531 363 27 23

 

Unter der Lupe: Der Genter Altar

Ergänzend zu der Ausstellung wird Kunstwissenschaftlerin Sandra Hindriks (Universität Konstanz) am 23. Oktober 2017 das künstlerisch ambitionierte Werk van Eycks in seiner inhaltlichen Komplexität ausführlich behandeln und kontextualisieren. Denn das Bildprogramm des Altars stellt nicht nur ein Kompendium der Theologie dar, indem es Anfang und Ende der christlichen Heilsgeschichte verknüpft, sondern es ist ebenso ein Meilenstein der Malerei, indem es alle Errungenschaften der neuen niederländischen Ölmalerei auf einen Schlag in Vollendung vorführt. Der Vortrag in der Dreifaltigkeitskirche beginnt um 19 Uhr, der Eintritt ist frei.

Datum: 23.10.2017 um 19 Uhr
Ort: Dreifaltigkeitskirche Konstanz
Eintritt: frei
Information & Kontakt: daniela.sabatino@konstanz.de, +49 7531 363 27 23

 

Bild: Der Flyer zur Ausstellung © Konzilstadt Konstanz, Grafik: bbv nuber