Warum steht der Hussenstein genau an dieser Stelle?

Anfang des 19. Jahrhunderts fand der Konstanzer Antiquar Kastell im Stadtteil Paradies einen Stein, in den „J.H.“ und die Jahreszahl „1415“ eingraviert war. Er schleppte den großen Stein ins Rathaus, doch der Gemeinderat hatte begründete Zweifel an der Echtheit seines Fundes: Zum einen sei die Schreibweise der Zahlen zu modern, zum anderen war bekannt, dass Kastell schon früher mit „falschen“ Überresten aus der Konzilszeit prahlte. Kastell ließ den Stein erbost im Rathaus, wo er von einem wütenden Katholiken zerschlagen wurde, damit er zu keiner Reliquie im Gedenken an den Reformator werden würde. Im Jahr 1862 stellte die Stadt Konstanz nach einer Bürgerversammlung schließlich den Hussenstein, einen Findling, genau an der Stelle auf, an der Kastell „seinen“ Hussenstein gefunden hatte. Noch heute erinnert der Hussenstein an das Schicksal von Jan Hus und Hieronymus von Prag.

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