König Sigismund belehnt Friedrich VI. mit der Mark Brandenburg

Das Kurfürstentum Brandenburg war zu Beginn des 15. Jahrhunderts unhaltbaren Zuständen unterworfen. Der landständische Adel widersetzte sich den Herrschern aus dem Geschlecht der Luxemburger. Plündernde Heere und Raubritter bedrohten die Bevölkerung und zogen in Fehden gegeneinander.

König Sigismund beauftragte 1411 den Burggrafen Friedrich VI. aus Nürnberg mit der Wiederherstellung der landesherrlichen Ordnung in Brandenburg. In erbitterten Kämpfen zog Friedrich in den folgenden Jahren gegen alle Feinde und konnte bis 1415 weite Teile der Mark sichern.

Sigismund dankte Friedrich seine Taten durch die Belehnung mit der Mark Brandenburg als erblichem Kurfürstentum. Am 18. April 1417 erfolgte die öffentliche Würdigung. Schauplatz dieses historischen Ereignisses war der Obermarkt der Reichsstadt Konstanz in der heutigen Altstadt. Der Obermarkt war seit dem Mittelalter traditionell Ort der öffentlichen Rechtsprechung und wurde daher auch von König Sigismund während seines Aufenthalts auf dem Konstanzer Konzil für formale Akte genutzt.

Heute erinnert die Fassade des nahe gelegenen Hauses „Zum hohen Hafen“ mit einem Fresko von Carl von Häberlin an die Zeremonie. Aus der damit begründeten Herrschaft der Hohenzollern in Brandenburg entstand über die folgenden Jahrhunderte eine Großmacht, die als "Preußen" in die Geschichte eingehen sollte. Die Dynastie der Hohenzollern in Brandenburg währte 500 Jahre – bis zum Sturz Kaiser Wilhelms II. 1918. (sb)

Belehnung Friedrich IV.