Der Vollstrecker - Eine archäologische Spurensuche

Eine Installation von Friedrich Ludmann im Rahmen des Kunstfonds Konzil 2016

Vom 07. Juli bis 21. August 2016 geht der Künstler Friedrich Ludmann auf dem Bodanplatz einem ungewöhnlichen, experimentellen Projekt nach:

Er macht sich mit seiner Installation „Der Vollstrecker – Eine archäologische Spurensuche" auf die Suche nach Überresten aus der Konzilzeit, die außerhalb der ehemaligen Stadtmauer liegen: Auf dem ehemaligen Rindermarkt, heute Bodanplatz, wurde der Henker von Jan Hus und Hieronymus von Prag, der Scharfrichter Meister Rufus, angeblich verscharrt. Er wurde 1416 nach der missglückten Enthauptung eines ehrwürdigen Konstanzer Bürgers selbst zum Opfer durch Steinigung des umstehenden Volkes. Am Ort des Geschehens unternimmt der Künstler den Versuch, die Spuren des von den Konzilchronisten vergessenen und vom Volk verachteten Vollstreckers der klerikalen und weltlichen Macht, freizulegen.

Die Eröffnung findet am 7. Juli um 19 Uhr auf dem Bodanplatz statt – am Tag nach dem 601. Todestag von Jan Hus (6. Juli 1416).

Die Freilegung wird in drei Phasen stattfinden: In „Das unschuldige Opfer“ (07.07. – 23.07.) liegt der Fokus auf der Hinrichtungsstätte am Bodanplatz, während in „Eine Frage der Ehre“ (24.07. – 06.08.) die Person des Scharfrichters im Vordergrund steht. Den Abschluss bildet „Der arme Sünder“ (07.08. – 21.08.), in dem verschiedene Straf- und Foltermethoden thematisiert werden.

Ein Projekt im Rahmen des Konziljubiläums, gefördert vom Kunstfonds Konzil, der Kunststiftung Landkreis Konstanz und der Stiftung LBBW.

 

Friedrich Ludmann arbeitet als ausgebildeter Architekt, Bühnen- und Kostümbildner in England und Deutschland. Er war als Ausstattungsassistent am Stadttheater Konstanz tätig und hat 2009 den Deutschen Theaterpreis Faust für die Produktion NOCH 5 MIN erhalten. Mehr Informationen finden Sie unter www.friedrichludmann.com.

 

Bild: Eindrücke des Projekts © Friedrich Ludmann, Konzilstadt Konstanz