Mit der Ankunft des Magister Jan Hus im November 1414 war einer der bekanntesten Kirchenkritiker der damaligen Zeit in Konstanz. Um seine Lehren zu verteidigen, bezog Hus zunächst Quartier im Haus „Zur roten Kanne". Trotz eines Geleitbriefs von König Sigismund wurde er kurz nach seiner Ankunft festgenommen. Hus wurde mehrfach verhört. Am 06. Juli 1415 wurde er im Konstanzer Münster als Ketzer verurteilt und vor den Toren der Stadt verbrannt.

Sein Gefährte Hieronymus von Prag reiste zu Hus' Verteidigung nach Konstanz. Er übernachtete nur wenige Meter von hier im Haus „Zum Delphin". Nach einem Fluchtversuch, Widerruf sowie anschließender Distanzierung davon ereilte Hieronymus von Prag letztlich dasselbe Schicksal wie sein Gefährte: Am 30. Mai 1416 wurde auch er verbrannt.

Um eine Reliquienverehrung auszuschließen und das Gedankengut der Männer auszulöschen, wurde die Asche beider Reformatoren samt ihrer Habseligkeiten in den Rhein geworfen. Trotzdem fanden ihre Ideen durch die hussitische Bewegung rasch Verbreitung in Europa.