Das Konstanzer Konzil war viel mehr als nur eine kirchliche Versammlung. Die Anwesenheit zahlreicher hochrangiger weltlicher Vertreter beim größten Kongress des Mittelalters machte aus Konstanz einen Ort, an dem weiteichende Entscheidungen getroffen wurden. 1415 und 1417 fanden parallel zum Konzil zwei Reichstage in Konstanz statt.

Hier am Obermarkt, der mittelalterlichen Gerichtsstätte, belehnte König Sigismund 1417 Burggraf Friedrich von Zollern mit der Mark Brandenburg. Die Szene ist auf dem Haus zum Hohen Hafen farbenprächtig abgebildet und nur ein Beispiel für die zahlreichen weltlichen Akte während des Konzils.

Mehrfach ist auf dem Fresko auch das Konstanzer Wappen zu entdecken. Als Dank für die erfolgreiche Organisation bereicherte König Sigismund das Wappen um den roten Balken. Dieser sogenannte Blutbalken symbolisiert das Recht, die Todesstrafe auch in Petershausen auszuüben. Außerdem übertrug Sigismund Konstanz zudem das Recht, mit rotem Wachs zu siegeln und das Privileg auf eigene Trompeter. Hierauf berufen sich auch heute noch eine Vielzahl der Konstanzer Musikvereine.